Angebote für Master- und Bachelorarbeiten
Art der Arbeit: Bachelorarbeit |
Titel der Arbeit Manipulation von Leben auf Video: Das Thema Genomchirurgie auf YouTube |
Kurzbeschreibung des Vorhabens Bei der Genomchirurgie (auch bekannt unter dem englischen Begriff „Genome Editing“) handelt es sich um einen Sammelbegriff für molekularbiologische Techniken zur zielgerichteten Veränderung von DNA, einschließlich des Erbguts von Pflanzen, Tieren und Menschen. Mit Hilfe dieser neuen biotechnischen Verfahren lassen sich Lebewesen mit bisher ungekannter Präzision verändern und gezielt in verschiedene Richtungen manipulieren. Innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und auch auf der gesamtgesellschaftlichen Ebene wird bislang noch sehr kontrovers diskutiert, welche dieser Verfahren zu welchem Zweck in der Realität zum Einsatz kommen sollen. Der Einsatz dieser technischen Verfahren kann massive soziale, rechtliche, ökonomische und ethische Folgen nach sich ziehen. Auch sind viele Fragen, die unbeabsichtigte Nebenfolgen dieser Techniken betreffen, bislang völlig ungeklärt. Am 25. November 2018 hat der chinesische Forscher He Jiankui ein YouTube Video veröffentlicht, in dem er behauptet ein Zwillingspaar zur Welt gebracht zu haben, bei dem die vererbte genetische Anfälligkeit für das HIV Virus durch die technischen Verfahren der Genomchirurgie entfernt wurden. Damit wurde faktisch von einem Wissenschaftler behauptet, dass er die ersten gentechnisch veränderten Menschen geschaffen habe. In diesem Zusammenhang ist es besonders interessant, dass diese wissenschaftliche Sensation bzw. dieser ethische Dammbruch in einem YouTube Video veröffentlich wurde, zu dem keine weiteren wissenschaftlichen Informationen, wie etwa eine wissenschaftliche Publikation, vorgelegt wurden. Die Aufgabe der Bachelorarbeit ist es die öffentliche Kommunikation über das umstrittene Thema Genomchirurgie auf YouTube zu erforschen.
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Aufgabenstellung Mediennutzungsstatistiken zeigen, dass Online-Videoportale wie YouTube eine sehr wichtige Rolle in der gesellschaftlichen Informationsversorgung zu Themen aus Forschung, Technologie und Wissenschaft spielen. In der Bachelorarbeit fokussieren wir das Thema Genomchirurgie auf YouTube. Die Besonderheit des Videoportals YouTube ist, dass sich hier eine Vielzahl von AkteurInnen vergleichsweise unzensiert zu Wort melden können. Es gibt auf YouTube keine Moderation oder sog. Gatekeeper die „unerwünschte“ Beiträge einschränken könnten. Aufgabe der Bachelorarbeit ist es geeignete Verfahren zur Ziehung einer aussagekräftigen Stichprobe von YouTube Videos zum Thema Genomchirurgie zu finden, anzuwenden und zu begründen. Anschließend gilt es ein methodisch kontrolliertes Verfahren anzuwenden, mit dem sich die Inhalte der Videos sowie weitere Informationen zu den Videos (z.B. Anzahl der „Views“, „Likes“, Anzahl der Kommentare etc.) systematisch erfassen, auswerten und vergleichen lassen. Fragestellungen, die hier von besonderem Interesse sind, betreffen etwa die Art der Lebewesen, um die es in den Videos geht: Handelt es sich bei den jeweiligen Videos über Genomchirurgie um Anwendungen an Menschen, Tieren oder Pflanzen (oder mehreres davon)? Wer veröffentlicht Videos zum Thema Genomchirurgie, handelt es sich beispielsweise um JournalistInnen, WissenschaftlerInnen und wissenschaftliche Organisationen, oder um besorgte BürgerInnen und andere KritikerInnen dieser Verfahren? Welche Aspekte der Genomchirurgie werden in den jeweiligen Videos fokussiert; handelt es sich etwa um wissenschaftliche, soziale, ethische, rechtliche, wirtschaftliche oder ganz andere Themen und Aspekte?
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Kontakt: Dr. Joachim Allgaier E-Mail: joachim.allgaier@humtec.rwth-aachen.de |
Art der Arbeit: Bachelorarbeit |
Titel der Arbeit Freundschaft in Zeiten des Internet: Eine Untersuchung zur Transformationen des Freundschaftsverständnisse durch Internet-basierte Kommunikationsplattformen (zum Beispiel Facebook und Instagram) |
Kurzbeschreibung des Vorhabens Die seit Beginn des 21. Jahrhunderts bestehenden neuen Kommunikationsmedien Facebook und Instagram, aber auch die verschiedenen Dating-Plattformen wie (Tinder und Badoo) machen zumindest für diejenigen, die keine Digital-Natives sind, einen befremdenden Gebrauch des Freundschaftsbegriffes. Dieser erste Eindruck der Fremdheit lässt diese neuen Praktiken der Interaktionen und der medienbasierten Kommunikation zu einem prädestinierten Gegenstand der qualitativen Sozialforschung werden. In diesem Sinne sollen die sich wandelnden Ausdrucks- und Deutungsformen der personalen Beziehungsform Freundschaft sowie diesbezügliche Praktiken im Zentrum der BA-Arbeit stehen, wobei der Schwerpunkt auf einer (sofern nicht explizit ein Vergleich medialer Formen angestrebt wird) ausgewählten Plattform stehen sollte (Instagram, Facebook, Tinder o.ä.). Die den forschenden Blick anleitende Frage ist dabei, ob und in welchem Sinne und mit welchen (möglichen) Konsequenzen die Technisierung und Medialisierung der Kommunikation zur Entstehung eines neuen Freundschaftsverständnisses und eines diesbezüglichen emotionalen Regimes beiträgt. Den Ausgang der sozialwissenschaftlichen Überlegungen sollen unterschiedliche Verständnisse der Freundschaft u.a. bei Aristoteles Montaigne sowie die sozialwissenschaftlichen Konzeptbildungen (etwa bei Simmel, Kracauer, Tenbruck) bilden. Ein zweiter Blick sollte sich auf die popularisierten Freundschaftsverständnisse in (historischen und aktuellen) Lexika richten. Der Schwerpunkt der Arbeit sollte auf der dichten Beschreibungen der technischen Bedingungen der Mediennutzung und vor allen Dingen auch auf den praktischen Nutzungsweisen des ausgewählten Mediums liegen. Der methodische Zugriff könnte u.a. über 6-8 themenzentrierte narrative Interviews mit Nutzerinnen und Nutzern oder ggf. über die Analyse themenrelevanter Blogs oder im Einzelfalls auch unter Nutzung autoethnographischer Methoden erfolgen. |
Aufgabenstellung Die Studie sollte, wenn nicht explizit anders vereinbart, als Fallstudie angelegt werden. Neben der Erarbeitung und Formulierung einer, in Bezug auf das gewählte Medium, Fragestellung sollten zunächst, in historischer Perspektive, die zentralen unterschiedlichen, den Diskurs prägenden Freundschaftsverständnisse zusammengefasst werden und auf die sozialwissenschaftlichen Freundschaftskonzepte (etwas bei Simmel, Kracauer und Tenbruck) systematisch bezogen werden. In einem nächsten Schritt sollten die Charakteristika des zu untersuchenden Kommunikationsmediums kurz dargestellt werden. Den eigentlichen empirischen Kern könnten bspw. 6-8 themenzentrierte narrative Interviews mit Nutzern und Nutzerinnen der jeweiligen Medien bilden. Denkbar wäre auch, den Fokus auf themenzentrierte Blogs oder Chats zu legen. Denkbar wäre schließlich drittens auch, nach genauer Absprache und thematischer Fokussierung, die Nutzung autoethnographischer Verfahren. Die Auswertung der Interviews sollte sich an den etablierten Verfahren der qualitativen Sozialforschung orientieren (Grounded Theory, Elemente der Analyse von Narrationen, ggf. auch der qualitativen Inhaltsanalyse). Bei größeren Datenmengen, z.B. bei der Analyse von Blogs oder Chat-Kommunikationen könnten sich bestimmte Spielarten der qualitativen Inhaltsanalyse als angemessen erweisen. Autoethnographische Versuche müssen sich auf zentrale Texte der ethnographischen Methode stützen und erfordern ein hohes Maß an Reflexivität. |
Kontakt: Dr. Wilhelm Viehöver wilhelm.viehoever@humtec.rwth-aachen.de |
Art der Arbeit: Masterarbeit, Bachelorarbeit Masterarbeit |
Titel der Arbeit Lassen sich globale Klimaprobleme durch neue Technologien lösen? Vergleich öffentlicher Diskurse über Climate Engineering in Printmedien und sozialen Medien |
Kurzbeschreibung des Vorhabens Beim Themenkomplex Climate Engineering, der auch unter dem Begriff Geoengineering diskutiert wird, handelt es sich um eine Reihe von gezielten technischen Eingriffen in das Klimasystem der Erde, mit der Absicht die Folgen des anthropogenen Klimawandels auf das Ökosystem einzudämmen oder abzumildern. Diese Maßnahmen umfassen ein Spektrum an Verfahren, das etwa von der Beeinflussung der Sonneneinstrahlung (Strahlungsmanagement, englisch Solar Radiation Management, SRM) bis zur Reduzierung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre (englisch Carbon Dioxide Removal, CDR) durch unterschiedliche technologische Verfahren reicht. Die Wirksamkeit dieser Verfahren wurde bislang vorwiegend theoretisch postuliert und wird auch in der wissenschaftlichen Fachgemeinschaft vergleichsweise kontrovers diskutiert. Da es sich um risikobehaftete und bisher empirisch größtenteils ungeprüfte Technologien handelt, bleiben Anwendbarkeit, Effektivität und unbeabsichtigte Nebenfolgen bislang ungewiss. Dennoch werden Techniken des Climate Engineerings immer wieder als allerletztes Mittel im unaufhörlichen Kampf gegen den globalen Klimawandel genannt. Bislang gibt relativ wenig breit angelegte öffentliche Diskussionen zum Thema Climate Engineering und den Folgen davon. Die Hauptaufgabe dieser Masterarbeit ist es, öffentliche Diskurse über den Themenkomplex Climate Engineering in Printmedien und sozialen Medien zu dokumentieren, darzustellen, zu kategorisieren, zu bewerten und zu vergleichen. Von besonderen Interesse ist hierbei, ob und falls ja wie sich Diskurse in den einzelnen journalistischen Printmedien von den Diskursen in sozialen Internetmedien unterscheiden. |
Aufgabenstellung Grundsätzlich unterscheiden sich journalistische Printmedien und soziale Internetmedien hinsichtlich des Beteiligungsgrads. In journalistischen Printmedien berichten in der Regel vorwiegend fachlich ausgebildete KorrespondentInnen und die Beiträge werden vor der Veröffentlichung von den HerausgeberInnen auf ihre Qualität hin überprüft. Soziale Medien sind hingegen vergleichsweise offen und dort veröffentliche Beiträge werden in der Regel nicht fachlich überprüft mit der Konsequenz, dass sich dort quasi (fast) alle zu den Themen ihrer Wahl uneingeschränkt äußern können. Die Aufgabe der Masterarbeit ist es eine geeignete Stichprobe an Beiträgen in Printmedien (z.B. Qualitätszeitungen, Boulevardzeitungen, Wochenzeitungen und Magazine, oder Regional- und Lokalzeitungen) und sozialen Medien (z.B. Facebook oder Twitter) zu erstellen und diese zu begründen. Anschließend verwenden Sie geeignete methodische Verfahren aus der empirischen Sozial- und Medienforschung, um die Beiträge genauer zu analysieren. Neben der Kategorisierung der Diskurse zum Thema Climate Engineering vergleichen Sie die Themen und Bewertungen der Beiträge in Printmedien und sozialen Medien systematisch. In einem abschließenden Fazit stellen Sie dar ob und gegebenenfalls wie sich die Diskurse zum Thema Climate Engineering in sozialen und journalistischen Printmedien unterscheiden, welche Aspekte und Schwerpunkte eventuell in einzelnen Medien überwiegen und welche Aspekte in der Berichterstattung eher ausgeblendet werden. |
Kontakt: Dr. Joachim Allgaier E-Mail: joachim.allgaier@humtec.rwth-aachen.de |
Art der Arbeit: Masterarbeit |
Titel der Arbeit Ein Leben mit Alexa: Eine Untersuchung zur kontroversen medialen Inszenierung der Nutzungsweisen von Sprachassistenten in Online und Printmedien. |
Kurzbeschreibung des Vorhabens Alexa und andere Sprachassistenten sind in der Werbung wie auch in den Print- und Online-Medien inzwischen omnipräsent. Sie scheinen dabei auf dem besten Wege, glaubt man der Werbung, künftig zu unverzichtbarer Elementen im Alltag menschlichen Zusammenlebens zu werden. Allerdings entsteht bei genauerem Hinsehen schnell der Eindruck, dass die neuen Medien in der Öffentlichkeit durchaus kontrovers diskutiert werden. Man kann also vermuten, dass moderne Gesellschaften auch diese technologischen Innovationen kritisch begleiten. Die mediale Inszenierung der neuen Medien ist dabei von zentraler Bedeutung für die öffentliche Wahrnehmung neuer Techniken. Das Vorhaben hat entsprechend die mediale Darstellung der Nutzungsweisen, der Risiken und des Nutzens der neuen Techniken zum Gegenstand. Ziel des Vorhabens ist es, die Konturen und Strukturen des öffentlichen Diskurses zu den neuen Medien exemplarisch anhand der Sprachassistenten nachzuzeichnen und dabei typische Deutungs- und Bewertungsweisen herauszuarbeiten. Eine erste Frage ist dabei, ob und welche kontroversen Deutungen und Bewertungsweisen sich in der öffentlichen medialen Darstellung identifizieren lassen. Zugleich ist zweitens der Frage nachzugehen, ob es systematische Unterschiede zwischen den entsprechenden printmedialen Diskursen und den online-Diskursen aufzeigen lassen. Abschließend wäre zu fragen, welche Schlussfolgerungen sich aus der medialen Darstellung und Berichterstattung mit Blick auf die Thematisierung und Kritik digitaler Technologien in modernen Gesellschaften ziehen lassen. |
Aufgabenstellung Die Studie soll als vergleichende Studie angelegt werden, wobei von der doppelten Vermutung ausgegangen wird, dass sich die thematischen Kommunikationen über Sprachassistenten nicht nur zwischen den Printmedien (Z.B. FAZ, SZ, Bildzeitung), sondern auch zwischen Print- und Onlinemedien systematisch unterscheiden. Diese Ausgangsvermutung verlangt nach einem entsprechenden Forschungsdesign, das sich an den Vorgehensweisen qualitativer Sozialforschung ausrichten sollte. Die Erarbeitung des Forschungsdesigns sollte sich dabei an der Fachliteratur zur Durchführung von qualitativen Fallstudien orientieren. Mittels qualitativer Verfahren (z.B. qualitative Inhaltanalyse, Grounded theory etc.) sollen die unterschiedlichen Darstellungsweisen und Bewertungsmuster von Sprachassistenten (z.B. Alexa, Siri) sowie der Praktiken ihres Gebrauchs in der medialen Kommunikation herausgearbeitet und anschließend typologisch erfasst werden. Das Sample der Untersuchung, das nach den Prinzipien des theoretical samplings (Glaser/Strauss) zusammengestellt werden soll, sollte daher jedoch sowohl eine bearbeitbare Anzahl von Texten aus ausgewählte Printmedien als auch online-Medien (z.B. Twitter-Kommunikationen, Videos) umfassen. Ziel ist es dabei einerseits unterschiedliche typische Darstellungsweisen in den einzelnen Medien (z.B. SZ, FAZ, Bildzeitung, youtube, twitter) zu erfassen und anderseits die mediale Berichterstattung und Inszenierung auf Unterschiede in den Darstellungs- und Bewertungsweisen zwischen Online- und Printmedien hin zu betrachten. |
Kontakt: Dr. Wilhelm Viehöver wilhelm.viehoever@humtec.rwth-aachen.de |